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ALLERHEILIGEN
Lesejahr C

 

 

 

Evangelium: Matthäus 5, 1-12a

Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.


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Gedanken zum Evangelium

Oh, when the saints go marchin' in..., oder auf deutsch: Ja, wenn die Heil'gen aufersteh'n, dann lass mich auch dabei sein ... so heißt es in der ersten Strophe eines bekannten Spirituals. Ja dabei sein ist alles, sagt auch Sportler, der sich gerade für die Olympischen Spiele qualifiziert hat. Egal, ob ich eine Medaille gewinne oder nicht. Welcher sportbegeisterte Mensch würde da widersprechen wollen? Das Dabei-sein-Wollen, wenn etwas Bedeutsames stattfindet, spornt die Menschen zu großem Einsatz an. Es werden keine Kosten und Mühen gescheut und persönlicher Einsatz ist dann ganz selbstverständlich. Hauptsache dabei sein, z.B. wenn das olympische Feuer entzündet, das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschafts angepfiffen wird. Dabei sein ist alles wenn die weltweite Nr. 1 der Popmusiker im Stadion auftritt oder die besten Tenöre der Welt ein Benefizkonzert veranstalten. Ja, und dabei sein, wenn die Heiligen auferstehen, kann und sollte für jeden Christen wirklich alles bedeuten. Dabei sein, wenn sie in weißen Gewändern vor dem Thron stehen und Gott sehen können, so wie Er ist. Das ist alles für die, die in ihrem Leben der Sehnsucht nach der persönlichen Begegnung mit Gott Raum gegeben haben. Tatsächlich sind die Heiligen - die bekannten und die verborgenen - derer wir heute gedenken, in ihrem Leben nicht unbedingt dabei gewesen, wenn etwas Weltbewegendes, Großartiges geschah. Aber gerade weil sie sich weniger auf den Schauplätzen der Weltgeschichte bewegten, sondern mehr im Verborgenen Gottes Liebe zu den Menschen trugen, ist durch sie so oft Großartiges geschehen. Bis heute ist z.B. Elisabeth von Thüringen ein Beispiel für die selbstlose Liebe gegenüber den Armen. Und bis heute lebt der Geist des Franz von Assisi, in jedem Menschen zuerst Christus zu erkennen, in der franziskanischen Gemeinschaft weiter. Sie und alle Heiligen haben Jesus und seine Frohe Botschaft in ihr Leben eingelassen und Gottes Heilsangebot angenommen. Lassen wir uns aber nicht täuschen - auch die Heiligen haben Fragen, Ängste und Zweifel gehabt, weil sie Menschen waren wie wir. Doch sie haben nie aufgehört zu glauben, zu hoffen und zu lieben. Sie haben in den Seligpreisungen die wir im heutigen Evangelium gehört haben, die Richtschnur für ihr Leben erkannt: Weder Enttäuschung noch Ablehnung, weder Unverständnis noch Leid haben sie davon abgehalten, an Gott festzuhalten und darauf zu vertrauen, dass Er alles zum Guten führen wird. Die Einladung, in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen zu werden, ergeht an jeden von uns. Nehmen wir diese Einladung ernst, und entscheiden auch wir uns für Jesus Christus! Denn, wenn wir Christi Wort vertrauen und uns von ihm Heil schenken lassen, dann sind wir den Heiligen auf der Spur, ja wir können sogar in ihre Fußstapfen treten. Das Dabei-Sein hat schon begonnen. Die Freude darüber kann dann Fundament für den Alltag sein, um trotz aller Unvollkommenheit Zeichen der Liebe zu wirken, Trauernde zu trösten, gewaltlos leben, barmherzig sein, Hungernde zu sättigen, Versöhnung stiften ... Wollt Ihr da nicht auch dabei sein?

 

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