Jesus

 

 

 

 

15. Sonntag im Jahreskreis
Lesejahr B

 

 

 

Evangelium: Markus 6, 7-13

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. .


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Gedanken zum Evangelium

Ein Missionar wurde einmal auf eine Südseeinsel geschickt, es fiel ihm aber schwer, die komplizierte Sprache der Eingeborenen zu lernen und so half er ihnen in allen anderen Belangen, so gut er eben konnte. Nach einigen Jahren entdeckte sein Orden, dass er die Sprache der Eingeborenen immer noch nicht beherrschte. Der Ordensobere holte ihn zurück und schickte einen jüngeren und intelligenteren Pater auf die Insel. Dieser lernte die Sprache in kurzer Zeit und begann Jesus zu verkündigen. Die Insulaner hörten sich das einige Zeit an, aber dann kamen die Ältesten des Stammes zu ihm und sagten: "Weißer Mann, du erzählst uns ja sehr schöne Dinge von Jesus, aber den kennen wir schon - er ist so weiß wie du und hat einige Jahre hier unter uns gelebt - aber als du kamst, war er plötzlich verschwunden ....." Nur durch das gelebte Zeugnis kann ein gute Weitergabe des Glaubens in überzeugendster Weise geschehen. Die Worte eines Menschen können nur dann an Überzeugungskraft gewinnen, wenn dieser Mensch auch ganz mit seinem Leben hinter diesen seiner Worten steht und auch selber danach handelt und lebt, was er verkündet. Jesus hat uns dieses liebende Überzeugen vorgelebt und an seine Jünger weitergegeben. Er schickt seine Jünger in die Welt hinaus, damit sie seine Botschaft verkünden und weitergeben. Aber sie sollen nichts mitnehmen, außer ihrem Wanderstab und nur Sandalen an den Füßen; schlicht und einfach sollen sie bleiben, einen Weg zu den Menschen sollen sie finden, Beziehungen sollen sie eröffnen und pflegen, um gemeinsam und miteinander auf dem Weg des Lebens gut voran zu kommen. Nichts sollen sie mitnehmen - kein Brot, kein Geld, kein zweites Hemd und auch keine Vorratstasche ...., einfach nichts! Ihre Mittellosigkeit soll sichtbares Zeichen sein, dass die einzige Macht beim Wort Gottes liegt, und nicht bei den Dingen und Personen die dieses Wort zum Sprechen bringt. Verkündigung soll also einfach, bescheiden, für die Menschen verständlich und niemals aufdringlich sein. Keiner von uns kann und darf Menschen dazu zwingen, etwas mitzumachen. Ja, ich kann zwar mit Druck Verhaltensweisen einfordern. Ich kann zumindest bei meinen Kindern erzwingen, dass sie zum Gottesdienst gehen, christliche Riten absolvieren und Dinge über sich ergehen lassen - Glauben werde ich damit aber nie wecken. Denn - Glaube hat mit Überzeugung zu tun. Überzeugung kann ich aber nie anordnen, Überzeugung kann ich nicht verlangen u. schon gar nicht erzwingen. Jesus hat uns dieses liebende Überzeugen vorgelebt und an seine Jünger weitergegeben. „Wenn man euch in einem Ort nicht hören will, dann geht weiter.“ Glauben kann man immer nur gewinnend vorleben. Gute Glaubensverkündigung und Glauben glaubwürdig vorgelebt ermutigt Menschen zur Umkehr, löst Menschen aus der Vereinsamung und stiftet Gemeinschaft die durch eine gestörte Kommunikation verloren gegangen ist. Auch wenn Jesus damals nur die zwölf Apostel gesandt hat, so gilt heute diese Sendung auch als Einladung für uns alle, die von der Botschaft Jesu ergriffen worden sind. Wir brauchen keine Angst zu haben, wenn dann Menschen von uns - von Gott hören möchten, wenn sie uns nach IHM fragen, dann sollen wir jederzeit bereit sein, Rechenschaft zu geben, Rede und Antwort zu stehen von der Hoffnung, die mich, die uns erfüllt. Keine Angst auch, wenn Menschen jetzt noch nicht nach Gott fragen! Wenn SIE jetzt noch nicht für Gott offen sind, werden sie es vielleicht bald, ja fast sicher, später einmal sein. Gott hat jeden diese Sehnsucht nach IHM ins Herz gelegt. Er lockt und wirbt um jeden einzelnen Menschen, ein ganzes Leben lang. Und, wenn Gott einen Weg zu den Herzen der Menschen sucht, dann wird er ihn auch finden. Gott bahnt sich einen Weg, aber er macht es immer nur zur richtigen Zeit, zu seiner Zeit.

 

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